Den Schnee lassen wir jetzt hinter uns – dafür kommen nun endlich die langersehnten Sonnenstrahlen in die Rhön. Am Donnerstag (Vatertag/Christi Himmelfahrt) werden es an die 20 und am Muttertag schon über 20 Grad. Der Wonnemonat Mai ist da und was Goethe dazu zu sagen hat, findet sich weiter unten.
Für uns ist diese Frühlingswoche, vor allem aber der Feiertag am Donnerstag Anlass, eine besondere Spezialität in dieser Woche anzubieten. Diese hat im Raum Fulda eine große Tradition und weil wir die traditionelle Küche in unserem Genussgasthof pflegen, können Sie sich diese Köstlichkeit bei uns munden lassen.
Ein Flurgönder (auch Flurgehnder oder kurz Gönder sowie mundartlich Schwoarte-Gönder) ist eine Fleischspezialität im Rhöner Land. Es handelt sich um einen rohen, geräucherten Schwartenmagen in Blasenform, der gegart und zusammen mit Bandnudeln serviert wird.
Er heißt deshalb „Flurgönder“, weil er insbesondere nach den im katholischen Fuldaer Land und der Rhön zu Christi Himmelfahrt und Fronleichnam stattfindenden Prozessionen durch „Feld und Flur“ (Gelände) serviert wird. Da auch die Landfrauen wallen wollten, musste ein Mittagessen erfunden werden, das sich von alleine kocht.
Wir bieten eine wunderbare Interpretation des Flurgönders in dieser Genusswoche mit dünnen Bandnudeln und grünem Salat für nur 7,50 Euro an.
Dazu empfehlen wir einen Krug von unserem Hausbier, dem Quellbier.
Gedicht: „Mai“
Leichte Silberwolken schweben
Durch die erst erwärmten Lüfte,
Mild, von Schimmer sanft umgeben,
Blickt die Sonne durch die Düfte.
Leise wallt und drängt die Welle
Sich am reichen Ufer hin;
Und wie reingewaschen helle,
Schwankend hin und her und hin,
Spiegelt sich das junge Grün.
Still ist Luft und Lüftchen stille;
Was bewegt mir das Gezweige?
Schwüle Liebe dieser Fülle,
Von den Bäumen durchs Gesträuche.
Nun der Blick auf einmal helle,
Sieh! der Bübchen Flatterschar,
Das bewegt und regt so schnelle,
Wie der Morgen sie gebar,
Flügelhaft sich Paar und Paar.
Fangen an, das Dach zu flechten –
Wer bedürfte dieser Hütte? –
Und wie Zimmrer, die gerechten,
Bank und Tischchen in der Mitte!
Und so bin ich noch verwundert,
Sonne sinkt, ich fühl es kaum;
Und nun führen aber hundert
Mir das Liebchen in den Raum,
Tag und Abend, welch ein Traum!
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)